Dienstag, 15. März 2011

Die schönsten Kunstwerke der Welt von A-Z


D wie Dame mit Hermelin von Leonardo da Vinci
Nein, nicht die Mona Lisa ist das schönste Bild von Leonardo da Vinci, sondern "Die Dame mit Hermelin".  Mona Lisa ist nur  bekannter, weil sie einmal geraubt wurde und dann wieder auftauchte. Mindestens so mysteriös lächeln nämlich auch andere Frauen, die da Vinci porträtiert hatte. Das Hermelin-Bild entstand in einem Zeitraum von 1484-1490 in Mailand. Es stellt Cecilia Gallerani die Geliebte von Herzog Ludovico Sforza, dem berühmtesten Förderer Da Vincis dar. Wie oft in der Renaissance muss man dieses Bild entschlüsseln können. Der Hermelin hat eine symbolisch-emblematische Bedeutung. Ludovico Sforza wurde von seinen Freunden "Ermellino" genannt, weil das Tier sein Wappen zierte. Das seine Geliebte  auf ihrem Schoss einen Hermelin trägt liess die eingeweihten Betrachter wissen, dass sie zu jenem Zeitpunkt von Sforza ein Kind erwartete. Lange meinten die Kunsthistoriker es handle sich statt um einen Hermelin um ein Mauswiesel, was nun irgendwie gar nicht nach einem eleganten Schosstier tönt.


E wie Endymion von Anne Louis Girodet-Trioson
Keiner schläft so schön beleuchtet wie der Endymion des klassizistischen Malers Girodet. Endymions Haut ist wie aus Marmor. Diese Makellosigkeit ist kein Zufall. Schliesslich war der aus der griechischen Mythologie bekannte mal als Hirte, mal als Jäger und auch als König von Elis beschriebene Jüngling der ewig jugendliche Liebhaber der Mondgöttin Selene. Diese hüllt bei Girodets Meisterwerk den Geliebten mit Mondschein, der durch das Blätterwerk bricht ein. Vermutlich hat sie ihm zuvor "au clair de la lune" ins Ohr gesungen.


F wie der Frühling von Sir Lawrence Alma-Tadema(1836-1912)
Er soll endlich kommen und sich genau so präsentieren....


G wie der Gleichgültige von Jean Antoine Watteau (1684-1721)
Indifferenz gilt als üble Sünde. Doch kann man diesem Bruder Leichtfuss böse sein? Galant tänzelt er durchs Leben, ein schönes Cape über der Schulter. Sich den Kopf zermartern können die anderen.


H wie der Heilige Sebastian von Antonello da Messina
Das Bild von 1476 ist ein für die Renaissance typisches Perspektiven-Wunder. Der mit Pfeilen durchbohrte Märtyrer gilt bis heute als Gay-Ikone.


J wie Jüngling von Caravaggio um 1600
Über die Homoerotik, die dieser frühbarocke sich absolut affektiert gebärdender Jüngling verströmt wurde schon viel geschrieben. Wir finden: Ein bisschen bi schadet nie. Schön ist er so oder so.


K wie die heilige Katharina von Lorenzo Lotto (1480-1556)
Die Künstler des Manierismus konnten die Perfektion der Renaissance-Künslter in punkto Perspektive nicht mehr toppen. Also besannen sie sich auf anderes. Nicht selten bilden auf manieristischen Porträts prächtige Draperien statt Landschafen oder Architektur den Hintergrund. Das wichtigste Attribut der heiligen Katharina, das Rad fehlt hier. Sie wirkt eher wie eine Dame der feinen Gesellschaft, ganz dem Zeitgeist gemäss gekleidet. Genug Tuch gibt es auch an ihren in einem kalten Rot (die Manieristen bevorzugten Zwischentöne) gehaltenen Ärmel. Inspiration für die Haute Couture?


O wie Ophelia von John Everett Millais
Haben Sie schon einmal eine so schöne Wasserleiche gesehen? Das Kleid ein einziges Ornament, das Gesicht von einer Flut Haare umgeben: Der zu den Präraffaeliten gehörende Maler John Everett Millais sehnte sich wie es für diese Gruppe typisch war nach einer vergangenen Zeit. Shakespeare war für diese Künstler eine beliebte Inspirationsquelle. Mit Ophelias Selbstmord aus Hamlet, den er 1951 malte wählte Millais eine Szene, die es ihm erlaubte Schönheit mit Morbidität zu verbinden und sein grosses Talent für Naturdarstellungen unter Beweis zu stellen.


P wie Madame Pompadour von François Boucher von 1756
Der Rokoko-Maler schnitt Möbel und Vorhänge des Interieurs zu Gunsten des Kleides an. Dieses zelbriert mit etlichen Schleifen besetzt Verspieltheit, Frivolität und Müssigang .Oder können sie sich vorstellen in diesem Kleid etwas Profanes zu verrichten?


R wie Madame Riviere von Ingres (1780-1867)
Das muss die Audrey Hepburn des 19. Jahrhunderts gewesen sein....


T wie Die Toteninsel von Arnold Böcklin
Sowohl der Tod als auch die griechische Mythologie sind omnipräsent im Werk des Schweizer Künstlers Arnold Böcklin (1827-1901). Sein wohl berühmtestes Gemälde ist „Die Toteninsel“, von dem er fünf Versionen fertigte. Auf diesem wundervollen Bild ragt eine von Trauerzypressen überwachsene Felsinsel aus dem Meer. Ein Boot steuert auf die Insel zu, darauf befindet sich eine weisse Gestalt und ein weisser Sarg – eine Szene, wie sie aus der griechischen Mythologie bestens bekannt ist: Charon bringt die Verstorbenen zur Grablegung über den Totenfluss. Einzigartig ist die Lichtführung Böcklins, mit der er der „Die Toteninsel“ einen übernatürlichen Schimmer verleiht.


U wie Uta von Naumburg vom Naumburger Meister
Sie entstand im 13. Jahrhundert und gilt als  eine der bedeutendsten Skulpturen der deutschen Gotik. Walt Disney hat sich an ihr  für seine böse Königin in Schneewittchen inspiriert.  Wer ist die Schönste im ganzen Land? Liebe Uta, Sie sind wunderschön aber über den Bergen bei den sieben Zwergen ist eine tausend mal schöner als ihr.


V wie Vampire von Edvard Munch
Nein, Vampire sind kein Phänomen der Gegenwart - auch wenn sie zugegebenermassen selten so präsent waren wie heute, Film & TV sei dank. Schon bei Edvard Munch (1863-1944) flatterten sie über die Leinwand, bissen ihre Opfer und saugten ihnen das Blut aus. Das Bild ist desshalb so umwerfend, weil es die Ambivalenz dieser mystischen Gestalt auf den Punkt bringt: Was eigentlich ein todbringender Kuss ist, sieht aus wie eine liebevolle Umarmung.


W wie The Night-Hag Visiting Lapland Witches von Johann Heinrich Füssli
Bei Johann Heinrich Füssli (1741-1825) - oder Henry Fuseli, wie der Schweizer Maler in seiner Wahlheimat England genannt wurde - tauchen immer wieder (Alb-)Traumgestalten auf. Auch auf diesem Gemälde, auf dem Hexen ihr nächtliches Unwesen treiben und versuchen, ein Opfer darzubringen. Ob es gelingt? Das Bild lässt die Betrachter im spannendsten Moment einen Blick auf das Treiben erhaschen, erzählt die Geschichte aber nicht zu Ende. Dies muss eben in den Köpfen der Rezipienten geschehen.


X wie Xanthippe von Reyer van Blommendael (1650-1704)
Wer ein Klugscheisser ist und dabei auch noch lüstern in den Ausschnitt fremder Weiber starrt, gehört bestraft. Das muss sich Xanthippe gesagt haben, als sie ihrem Ehemann, dem Philosophen Sokrates Wasser über den Kopf goss. Heute versteht man unter Xanthippe ein nörgelndes Weib. Eine typisch chauvinistische Verdrehung der Tatsachen zu Ungunsten der Frauen.


Z wie Zitronen von Zurbaran

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